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Begriffserklärung - Glossar von A bis Z

Latente Wärme

Latente Wärme, auch als Umwandlungswärme bekannt, ist die Energiemenge, die von einem Stoff aufgenommen oder abgegeben wird, ohne dass sich dabei seine Temperatur ändert. Diese Energieänderung tritt auf, wenn ein Stoff seinen Aggregatzustand wechselt, wie beim Schmelzen von fest zu flüssig oder beim Verdampfen von flüssig zu gasförmig. Latente Wärme ist grundlegend für Prozesse, bei denen Phasenübergänge eine Rolle spielen. Die Energie wird während des Phasenübergangs gespeichert oder freigesetzt, abhängig davon, ob der Prozess endotherm, sprich Energie aufnehmend, oder exotherm, also Energie abgebend ist. Die Menge der übertragenen latenten Wärme wird durch die spezifische Schmelz- oder Verdampfungswärme des Materials bestimmt. Sie gibt die latente Energie in Joule pro Kilogramm des Stoffes an, die nötig ist, um den Phasenwechsel zu vollziehen, ohne die Temperatur zu ändern.

Latente Wärme

Latente Wärme und Phasenwechselmaterialien

Latente Wärme ist zentral für die Funktionsweise von Phasenwechselmaterialien (PCM), die häufig zur Energie- und Wärmeregulierung eingesetzt werden. PCM nutzen die Eigenschaft der latenten Wärme, um während des Phasenübergangs Energie zu speichern oder freizusetzen, wodurch sie eine konstante Temperatur beibehalten können. Dieser Phasenwechsel, oft von fest zu flüssig oder umgekehrt, absorbiert oder emittiert Wärme bei einer bestimmten, durch das Material festgelegten Temperatur. Die gespeicherte Energie in Form latenter Wärme ermöglicht es den PCM, als effektive Wärmespeicher zu agieren, die Temperaturspitzen abfangen und eine gleichmäßige thermische Umgebung ohne externe Energiezufuhr schaffen können. Diese Eigenschaften machen PCM ideal für den Einsatz in Umgebungen, die eine präzise Temperaturkontrolle erfordern.

Anwendungspotenziale von latenter Wärme in der Industrie

Latente Wärme wird in verschiedenen technologischen und natürlichen Prozessen genutzt. In der Klima- und Kältetechnik wird sie beispielsweise zur effizienten Temperaturregelung eingesetzt, indem Phasenwechselmaterialien (PCM) verwendet werden, um Wärme zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben. Dies ermöglicht es, Energieverbrauch und Kosten zu senken. Auch in der Baubranche findet latente Wärme Anwendung, um den Heiz- und Kühlbedarf von Gebäuden zu optimieren. Weitere Anwendungen umfassen die Lebensmittelkonservierung und den Transport, wo latente Wärme hilft, die Temperatur kritischer Güter wie etwa Medikamenten stabil zu halten.